Altstädter Rathaus mit der astronomischen Aposteluhr

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Staroměstská radnice s orlojem

Eine Ikone der Tschechischen Republik, ein nationales Kulturdenkmal, ein Symbol der Geschichte Prags und die älteste Institution der tschechischen Selbstverwaltung. Am Ende des Zweiten Weltkriegs diente sein Untergrund als Zentrum des Prager Aufstands gegen den Nationalsozialismus, weshalb das Rathaus durch Granatenbeschuss fast völlig zerstört wurde. Auch die Glocke aus dem Jahr 1313 überlebte nicht, und der Altar der Marienkapelle wurde schwer beschädigt. Doch die Prager haben ihr Nationalheiligtum wieder aufgebaut, und heute können auch Sie die Altstädter Uhr mit dem Vorbeimarsch der zwölf Apostel, die majestätischen Repräsentationssäle, die Zartheit der Marienkapelle und den geheimnisvollen romanisch-gotischen Untergrund bewundern. Fahren Sie auf jeden Fall mit unserem kosmischen Aufzug auf den Rathausturm, von wo aus Sie einen herrlichen Blick über ganz Prag haben.

Das Rathaus wurde im Jahr 1338 als Sitz der Selbstverwaltung der Altstadt errichtet. Der älteste Teil des Komplexes ist der Südflügel mit einem prächtigen Turm samt Erkerkapelle und einer einzigartigen astronomischen Uhr, auf der zu jeder vollen Stunde (8 bis 23 Uhr) die 12 Apostel erscheinen. Der östliche neugotische Flügel des Rathauses wurde während des Prager Aufstands am 8. Mai 1945 zerstört und nie wieder aufgebaut. Der Besucherrundgang besteht aus dem Turm und den historischen Innenräumen (Kapelle, Säle und Untergrund).

Mehr zum Ort

Öffnungszeiten

Januar—März

Mo 11:00—19:00  

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So 10:00—19:00  

April—Dezember

Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So 9:00—20:00  

Führungen durch die historischen Innenräume

  • Der aktuelle Zeitplan der Führungen durch die historischen Innenräume ist unter dem Link „Eintrittsgebühr“ veröffentlicht.
Mehr zu Öffnungszeiten

Eintrittsgebühr

Grundlegende 300 Kč
Reduzierte Eintrittsgebühr Ermäßigter Eintritt gilt für Kinder von 6 bis 15 Jahren, Studenten bis 26 Jahre, Senioren über 65 Jahre und Personen mit einem Schwerbehindertenausweis ZTP. 200 Kč
Familieneintritt Das Familienticket gilt für 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern. 650 Kč

Inhaber eines Lítačka-Tickets: 280 CZK

Kostenlos: Kinder bis zu 5 Jahren, Personen mit einem Schwerbehindertenausweis ZTP/P samt  Begleitperson, Inhaber des Prager Besucherpasses

Multi-Ticket „9 Gebäude in 365 Tagen“

Das Ticket kann an jedem der Türme oder als Geschenkgutschein online erworben werden

  • Erwachsene: 990 CZK
  • Ermäßigter Eintritt: 690 CZK

*****

Vormittagsrabatt:

  • dienstags bis sonntags gilt in der ersten Stunde nach Öffnung des Gebäudes automatisch ein Preisnachlass von 50 %
  • Hinweis: Öffnet das Gebäude an bestimmten Tagen aus repräsentativen Gründen später als üblich, gilt der Preisnachlass nicht.

*****

Aufpreis für eine Führung durch die historischen Innenräume

  • Route A: Einheitspreis 150 CZK pro Person
  • Route B: Einheitspreis 100 CZK pro Person

Aufschlag für die Nutzung des Aufzugs im Turm

  • Erwachsene: 100 CZK
  • Senioren über 65 Jahre: 50 CZK
  • Kinder unter 5 Jahren und Personen mit einem Schwerbehindertenausweis (ZTP, ZTP/P) samt Begleitpersonen: kostenlos

Kauf von Eintrittskarten

Die Kasse befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes. In der Kassenhalle befindet sich zudem ein Vorzugsschalter, der bevorzugten Eintritt ohne Anstehen ermöglicht. Dieser ist für folgende Kunden bestimmt:

  • Inhaber des Prager Besucherpasses
  • Inhaber eines GetYourGuide-Gutscheins
  • Einzelpersonen und Gruppen, die eine private Führung telefonisch (per E-Mail) im Voraus gebucht haben

Online kann ein Ticket mit bevorzugtem Eintritt (Skip-the-Line Ticket) erworben werden:

  • Erwachsene: 390 CZK
  • Ermäßigter Eintritt: 260 CZK
  • Familienticket: 845 CZK

Online gekaufte Eintrittskarten berechtigen nur zum Betreten des Turms. Der Aufpreis für die Führung durch die historischen Innenräume (Rundgang A und B) kann nur am Tag der Besichtigung vor Ort bezahlt werden. Ein Online-Kauf ist nicht möglich. Organisierte Gruppen müssen sich im Voraus telefonisch oder per E-Mail anmelden, wenn sie an einer Führung durch die historischen Innenräume interessiert sind.

*****

Unser Tipp: Auf alle Ticketarten (außer Gruppen- und Schultickets, Vortragsprogramme und PCT-Sonderveranstaltungen) erhalten Sie einen Rabatt von 50 CZK auf eine 24-Stunden-Fahrkarte mit der historischen Straßenbahn Linie 42. Das Ticket kann beim Kauf der Fahrkarte in der Straßenbahn am selben Tag eingelöst werden. Es ist nur eine Zahlung mit Kreditkarte möglich. Der Rabatt von 50 CZK gilt auch für jede Person des Familientickets. Umgekehrt können Sie, wenn Sie bereits ein Ticket besitzen, für die Dauer der Fahrkarte einen Rabatt von 20 % auf den Eintritt in einen der von  verwalteten Türme beanspruchen (gilt nicht für das Multi-Ticket).

Mehr zu Eintrittsgebühren

Barrierefreiheit

Der Zugang zum Rathausturm ist barrierefrei für Rollstuhlfahrer gestaltet. Für sie steht der  Eingang in die Passage des Gebäudes von der Mikulášská-Straße aus zur Verfügung, der vollständig barrierefrei ist. Vom Erdgeschoss führt ein Aufzug in den 3. Stock und dort schließt an ihn ein separater Aufzug im Rathausturm (Kapazität 10 Personen) an. Zwischen beiden Aufzügen befindet sich eine mobile Plattform. Diese Plattform ist für Personen mit einem elektrischen Rollstuhl ungeeignet, weshalb für sie ein mechanischer Rollstuhl bereitsteht.

Im 3. Stock befindet sich eine rollstuhlgerechte Toilette mit dazugehörigem Euroschlüssel (der Schlüssel ist an der Kasse im Erdgeschoss des Altstädter Rathauses erhältlich).

Der Eintrittspreis für Inhaber eines Schwerbehindertenausweises beträgt 200 CZK, für Inhaber eines Schwerbehindertenausweises mit Begleitung ist der Eintritt kostenlos, einschließlich Begleitung.

Die historischen Innenräume sind nicht für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Für Gehörlose steht ein Videoguide in Gebärdensprache zur Verfügung.

3D Besichtigung des Altstädter Rathauses

Werfen Sie von zu Hause aus einen Blick in das Erdgeschoss des Altstädter Rathauses, bevor Sie uns persönlich besuchen.

Eintrittsgebühr

Grundlegende 300 Kč
Reduzierte Eintrittsgebühr Ermäßigter Eintritt gilt für Kinder von 6 bis 15 Jahren, Studenten bis 26 Jahre, Senioren über 65 Jahre und Personen mit einem Schwerbehindertenausweis ZTP. 200 Kč
Familieneintritt Das Familienticket gilt für 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern. 650 Kč

Inhaber eines Lítačka-Tickets: 280 CZK

Kostenlos: Kinder bis zu 5 Jahren, Personen mit einem Schwerbehindertenausweis ZTP/P samt  Begleitperson, Inhaber des Prager Besucherpasses

Multi-Ticket „9 Gebäude in 365 Tagen“

Das Ticket kann an jedem der Türme oder als Geschenkgutschein online erworben werden

  • Erwachsene: 990 CZK
  • Ermäßigter Eintritt: 690 CZK

*****

Vormittagsrabatt:

  • dienstags bis sonntags gilt in der ersten Stunde nach Öffnung des Gebäudes automatisch ein Preisnachlass von 50 %
  • Hinweis: Öffnet das Gebäude an bestimmten Tagen aus repräsentativen Gründen später als üblich, gilt der Preisnachlass nicht.

*****

Aufpreis für eine Führung durch die historischen Innenräume

  • Route A: Einheitspreis 150 CZK pro Person
  • Route B: Einheitspreis 100 CZK pro Person

Aufschlag für die Nutzung des Aufzugs im Turm

  • Erwachsene: 100 CZK
  • Senioren über 65 Jahre: 50 CZK
  • Kinder unter 5 Jahren und Personen mit einem Schwerbehindertenausweis (ZTP, ZTP/P) samt Begleitpersonen: kostenlos

Kauf von Eintrittskarten

Die Kasse befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes. In der Kassenhalle befindet sich zudem ein Vorzugsschalter, der bevorzugten Eintritt ohne Anstehen ermöglicht. Dieser ist für folgende Kunden bestimmt:

  • Inhaber des Prager Besucherpasses
  • Inhaber eines GetYourGuide-Gutscheins
  • Einzelpersonen und Gruppen, die eine private Führung telefonisch (per E-Mail) im Voraus gebucht haben

Online kann ein Ticket mit bevorzugtem Eintritt (Skip-the-Line Ticket) erworben werden:

  • Erwachsene: 390 CZK
  • Ermäßigter Eintritt: 260 CZK
  • Familienticket: 845 CZK

Online gekaufte Eintrittskarten berechtigen nur zum Betreten des Turms. Der Aufpreis für die Führung durch die historischen Innenräume (Rundgang A und B) kann nur am Tag der Besichtigung vor Ort bezahlt werden. Ein Online-Kauf ist nicht möglich. Organisierte Gruppen müssen sich im Voraus telefonisch oder per E-Mail anmelden, wenn sie an einer Führung durch die historischen Innenräume interessiert sind.

*****

Unser Tipp: Auf alle Ticketarten (außer Gruppen- und Schultickets, Vortragsprogramme und PCT-Sonderveranstaltungen) erhalten Sie einen Rabatt von 50 CZK auf eine 24-Stunden-Fahrkarte mit der historischen Straßenbahn Linie 42. Das Ticket kann beim Kauf der Fahrkarte in der Straßenbahn am selben Tag eingelöst werden. Es ist nur eine Zahlung mit Kreditkarte möglich. Der Rabatt von 50 CZK gilt auch für jede Person des Familientickets. Umgekehrt können Sie, wenn Sie bereits ein Ticket besitzen, für die Dauer der Fahrkarte einen Rabatt von 20 % auf den Eintritt in einen der von  verwalteten Türme beanspruchen (gilt nicht für das Multi-Ticket).

vollständige Ticket-Preisliste

Besichtigungen

 

Der Ticket-Grundtarif berechtigt zur Besichtigung des Rathausturms

  • die gotische Turmgalerie mit Aussicht befindet sich in einer Höhe von 42 m

Gegen einen Aufpreis zum Grundtarif können Sie an einer Führung durch die historischen Innenräume des Altstädter Rathauses teilnehmen – die Marienkapelle, die Repräsentationssäle und die romanisch-gotischen unterirdischen Räume:

Rundgang A: gotische Kapelle mit Blick auf die Figuren der 12 Apostel, die Repräsentationssäle und unterirdische Räume

  • nur zu den festgelegten Terminen (Zeitplan unten)
  • Einheitsaufpreis 150 CZK

Rundgang B: romanisch-gotische unterirdische Räume

  • nur zu den festgelegten Terminen (Zeitplan unten)
  • Einheitsaufpreis 100 CZK

 

Tagesplan der Besichtigungen der Rundgänge A und B

  • Sun  15. 12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS| 12.00 EN | 13.00 EN| 14.00 EN | 15.00 -| 16.00 EN | 17.00 EN| 17.30 EN | 19.00 EN

   
  • Mon  16. 12. 2024

10.00 – | 11.00 – | 12.00 EN | 13.00 EN | 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 EN | 17.30 EN | 19.00 EN

   
  • Tue  17. 12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS | 12.00 EN | 13.00 IT | 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 IT | 17.30 EN | 19.00 EN 

   
  • Wed 18. 12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS | 12.00 EN | 13.00 EN | 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 EN | 17.30 EN | 19.00 EN

   
  • Thu 19.12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS | 12.00 EN | 13.00 ES | 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 ES | 17.30 EN | 19.00 EN 

   
  • Fri 20.12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS | 12.00 EN | 13.00 EN | 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 EN | 17.30 EN | 19.00 EN

   
  • Sat 21.12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS | 12.00 EN | 13.00 IT | 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 IT | 17.30 EN | 19.00 EN 

   
  • Sun 22.12. 2024

10.00 EN | 11.00 CS | 12.00 EN | 13.00 EN| 14.00 EN | 15.00 CS | 16.00 EN | 17.00 EN | 17.30 EN | 19.00 EN 

   

 

Besucherordnung

Öffnungszeiten

Januar—März

Mo 11:00—19:00  

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So 10:00—19:00  

April—Dezember

Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So 9:00—20:00  

Führungen durch die historischen Innenräume

  • Der aktuelle Zeitplan der Führungen durch die historischen Innenräume ist unter dem Link „Eintrittsgebühr“ veröffentlicht.

Symbol des Altstädter Rathauses: die Sonne

Die älteste intakte astronomische Uhr der Welt misst seit 1410 die Zeit auf dem Turm des Altstädter Rathauses. Die kreisförmige astronomische Tafel der astronomischen Uhr zeigt die Position von Sonne, Mond und Sternen sowie vier Zeiten an: die siderische, altböhmische, babylonische und die mitteleuropäische Zeit. Die hiesige mitteleuropäische Zeit wurde früher „Prager mittlere Sonnenzeit“ genannt und wird auf der astronomischen Uhr durch einen goldenen Zeiger mit dem Symbol der Sonne angezeigt. In der Zeit, die vom Sonnenzeiger gemessen wurde, entwickelte sich Prag von einer mittelalterlichen Stadt zu einer modernen Metropole. Doch in ihrem historischen Herzen birgt sie noch immer Denkmäler, die von Besuchern aus der ganzen Welt bewundert werden.

Geschichte

Das Altstädter Rathaus wurde zum Selbstverwaltungszentrum der Prager Altstadt im Jahre 1338, als die Bürger die Zustimmung zu dessen Gründung von dem König Johann von Luxemburg (auch Johann von Böhmen genannt) erhielten. Eben hier wählten die böhmischen Stände 1458 zum böhmischen König Georg von Podiebrad. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden hier führende Widerstandteilnehmer gefangen gehalten, von denen siebenundzwanzig am 21.6.1621 auf dem Rathausplatz hingerichtet wurden (im Pflaster eingelassene weiße Kreuze). Erhebliche Regelungen brachte das 18. Jahrhundert, als das Rathaus 1784 nach der Verbindung der vier Prager Städte zum Sitz der einheitlichen Amtsverwaltung der Stadt wurde. An den Regelungen nahmen folgende Architekten teil: Arch. Matthias Hummel, Arch. Peter von Nobile, Arch. Paul Sprenger, Arch. Bernhard Grüber, Jan Bělský und Arch. Friedrich Münzberger. In demselben Jahr wurde das erste Gedenkbuch angelegt, in das seit damals bedeutende Rathausbesucher ihre Unterschriften setzen. Den bedeutendsten werden Schlüsselkopien vom Rathaus in Form eines symbolischen Schlüssels zur Hauptstadt gewidmet. Seit 1871 finden im Rathaus Hochzeiten statt.
Von 1.7.1922 bis Anfang Oktober 1941 wurden im Altstädter Rathaus sterbliche Überreste eines unbekannten tschechoslowakischen Soldaten vom Friedhof bei Zborov aufbewahrt. Auf Befehl von Karl Hermann Frank wurde das Grab des unbekannten Soldaten während der Besatzungszeit beseitigt.
An den letzten Besatzungstagen wurde das Rathaus zum Aufstandszentrum, in seinem Untergeschoss arbeitete der Tschechische Nationalrat. Das Rathaus wurde am 7. Mai 1945 beschossen und in Brand gesteckt. Der Ost- und der Nordflügel gegenüber der Teyn-Kirche waren ganz vernichtet, schwer beschädigt waren auch der Turm mit der Aposteluhr und die Kapelle. Im Erdgeschoss wurden auch das Archiv der Hauptstadt Prag, die Bibliothek und wertvolle Sammlungen vernichtet. Zum 30. Jubiläum der Befreiung wurde der zerstörte Teil des Rathauses repariert, konserviert und das vermauerte Fenster wurde mit einem Gitter und Gedenktafeln versehen. Die Autoren der Reparaturarbeiten waren Ing. Arch. J. Koreček und akademischer Bildhauer J. O. Lankáš. Es wurden mehrere Male Wettbewerbe betreffend den Nachbau des vernichteten Teils ausgeschrieben, niemals wurde er aber zustande gebracht. Der Brand machte den Aufzug im Rathausturm aus dem Jahr 1927, der ein Unikum war und lange diente, erstaunlicherweise nicht kaputt. In seine Sammlungen wurde er vom Nationalen technischen Museum übernommen und im Jahre 2000 wurde endlich im Haupttreppenhaus und im Rathausturm ein neuer barrierenfreier Aufzug in Betrieb gesetzt.

Während der Dauer seines Bestehens ging das Rathaus durch die Entwicklung aller Stilperioden durch. Heutzutage ist es durch einen Gebäudeblock aus verschiedenen Zeiten gebildet, die schrittweise angeschlossen wurden. Grundlegend sind romanische Häuser, deren Überreste sich in den Kellergeschossen befinden. Der überwiegende Stil in den In- sowie Außenräumen ist allerdings Gotik.
Den Kern des Rathauses stellt das gotische Eckhaus des Bürgers Wolflin von Stein aus dem Ende des 13. Jahrhundert dar. Es verfügt über ein reichlich verziertes gotisches Portal und ein Fenster mit dem Altstadt- und Böhmenkönigtumswappen. Daran wurde der 69,5 m hohe mächtige prismatische Turm angebaut, der 1364 fertig gestellt und in dem später die Aposteluhr untergebracht wurde.
In seinen Körper wurde in der ersten Etage eine Kapelle mit einem reichlich geschmückten Erker eingebaut, die 1381 geweiht wurde und bis heute erhalten ist. Die Kapelle wurde früher über die erste Etage des Rathausturms zugänglich, gegenwärtig ist von dieser Stelle die Kammer mit den Aposteln der astronomischen Uhr zu sehen. Den Raum der Kapelle bilden ein quer gelegtes Schiff und ein fünfseitiger Erker. Über dem Eingangsportal in die Kapelle ist ein Emblem angebracht – ein von zwei Eisvögeln getragener Kränzchen mit dem Buchstaben E – das bekannte Motiv von Wenzel IV. E ist offenbar die Initiale der Königin Euphemia und bezieht sich auf ihre Krönung im Jahre 1400. Von außen gibt es im Erkerecke die Kopie einer merkwürdigen gotischen Statue, der sog. Altstädtermadonna, was eine beispielhafte Veranschaulichung der Bildhauerei aus dem Ende des 14. Jahrhunderts darstellt. Der Erker gehört zu den schönsten Denkmälern der böhmischen Gotik der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Er ist mit einer Menge der plastischen Dekoration mit Motiven menschlicher Gesichte und Tiere besät. Die Plastiken der böhmischen Schirmherren stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Auf der Frontseite des Rathauskomplexes kommen im Erdgeschoss gebrochene Arkaden der ehemaligen Laubengänge zum Ausdruck. Das nächste sog. Westhaus schmückt ein wunderschönes dreiteiliges Renaissancefenster mit der Aufschrift Praga caput regni (Prag, der Kopf des Königtums). Es wurde nach dem Jahr 1526 geschaffen. Dahinter befindet sich der Trauungssaal. Darüber ist das im Stein gemeißelte vollständige Wappen der Prager Altstadt. Unter dem Hauptgesims zieht sich ein Band mit 19 im Stein gemeißelten Wappen, in der Mitte wiederholt sich erneut das Wappen der Prager Altstadt. Die einzelnen Wappen werden nach der Anzahl auf die Schöffen zurückgeführt. Das nächste Haus mit der Neurenaissancefassade und zwei hohen Fenstern in einen großen Konferenzraum trägt über den Fenstern die Aufschrift: Bemüht Euch um das Beste an die Würde denkend (Übersetzung). In der Mitte der Fassade ist das Altstadtwappen. Die Originalzusammensetzung der Kaufmannhäuser erhielt sich auch in der Innendisposition der Keller und des Erdgeschosses des Rathauses, einschließlich der gotischen Rippengewölbe der Lauben und Durchfahrten aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Im Untergeschoss des Eckhauses „Zum Hahn“ ist das zweiteilige romanische Erdgeschoss aus der Zeit um 1200 originell. Aus der Reihe ragt das Haus „Zur Minute“ mit dem Laubgang empor, es ist originalgotisch, im Renaissancestil umgebaut, mit unter dem Barockputz erst 1905 entdeckten Figuralsgraffiti aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts.
Das wertvollste Denkmal des Rathauses und der Mittelpunkt jegliches ehemaligen Geschehens ist der Rathaussaal (auch Rathausstube genannt) aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Den Eingang verschönert das Renaissancemarmorportal mit der Aufschrift „Senatus“. Es erhielt sich hier eine Balkendecke mit einer reichhaltigen Kassettenrenaissancebemalung aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und mit vergoldeten Ketten. Eine wertvolle Arbeit der böhmischen Hochgotik ist die Plastik des leidenden Christi aus dem Jahr 1410 Ecce homo, angebracht an der spätgotischen reichlich geschnitzten Konsole mit einem Engel, der die Aufschrift „Menschensöhne, richtet gerecht“ (Juste iudicate filii hominis) trägt. In die Portale über der Tür sind Stadtwappen eingesetzt und an der Holzverkleidung der Wände sind 46 Eich- und 12 Stadtwappen aufgehängt, teilweise aus dem 15. und 16. Jahrhundert, teilweise wurden sie im 19. Jahrhundert vervollständigt. Es gibt hier einen wunderschönen Barockkachelofen.
Weitere Gedenkzimmer in der 2. Etage sind der Jiřík- und der Brožík-Saal.
Der Jiřík-Saal ist nach der Büste des Königs Georg von Podiebrad benannt, der auf Tschechisch Jiřík genannt wurde (Autor Thomas Seidan, aus dem Jahr 1873). An den Wänden sind wertvolle Wandgemälde aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts. Die Umgestaltung des Saals stammt aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und wurde vom Architekten Pavel Janák durchgeführt. An der Wand hängt das Gemälde Blick von Laurenziberg, der Autor heißt Karl Liebscher und das Schaffungsjahr ist 1902.
Der Brožík-Saal wurde im Jahre 1910 durch den Architekten Josef Chochol geregelt. Er dient als Konferenzraum und nimmt den gesamten Hausgrundriss und die Höhe von zwei Stockwerken ein. Er ist nach dem Autor von zwei dimensionalen Ölgemälden an der Leinwand (8 x 5 m) Václav Brožík benannt: Meister Johannes Huss vor dem Konstanz-Konzil und Georg von Podiebrads Wahl zum böhmischen König. Modell stand ihm für das Huss-Gesicht der Abgeordnete Engel. Auf dem anderen Gemälde sind Figuren mit Gesichten von Rieger, Mäzen Oliva, J.J. Kolár, M. Tyrš, Abgeordneten Mattuš, Professor Stupecký und das eigene Gesicht des Gemäldeautors und seines Vaters. Der Vorsaal ist mit zwei Brožík-Lünetten, ursprünglich Anträge für den Pantheon des Nationalmuseums, verziert: Karl IV. gründet in Prag die Universität (7. 4. 1348) und J.A. Comenius legt im Jahre 1657 im Amsterdamer Rathaus dem Stadtrat sein pädagogisches Schriftwerk vor.
Das Eingangsvestibül mit dem gotischen Gewölbe wurde im Jahre 1909 durch Gemälde nach Kartons von Mikoláš Aleš auf das Thema Prophezeiung der Wahrsagerin Libuše und Hold der Slawen der Stadt Prag geschmückt. Die Gemälde nach den Kartons erarbeitete der Maler Jan Špilar. Im Jahre 1937 wurden sie in der Mosaik vom Maler Stanislav Ulman durchgeführt, die Deckenmosaik wurde vom Architekten Jan Tumpach geschaffen. Hinter dem Eingang im Rathaus ist die Kopie Myslbeks Statuengruppe „Lumír und das Lied“ platziert.

Für die Besucher ist vor allem die Aposteluhr auf der Südseite des Rathausturms merkwürdig. Das Uhrwerk wurde vom Uhrmacher Nikolaus von Kaaden gefertigt und Ende des 15. Jahrhunderts von Hanuš von (der fünfblättrigen) Rose (Aussprache Hanusch) vervollkommnet. Der Jirásek-Sage nach konstruierte die Aposteluhr Meister Hanus. Dann ließen ihn die Prager Ratherren blenden, damit er keine Kopie herstellen kann. Dafür rächte sich Meister Hanus so, dass er die Aposteluhr stoppte. Die Aposteluhr blieb im Jahre 1865 tatsächlich stehen und es sah damals nach seiner Beseitigung aus. Zum Glück konnte der Prager Uhrmacher Ludwig Hainz den Mechanismus reparieren und wurde sein Verwalter. Seine Nachkommen übernahmen dann seine Aufgabe.
Die Aposteluhr hat drei Teile: im obersten Bereich sind mechanische Figuren. Jede volle Stunde von 9 bis 23 Uhr erscheinen in zwei Fenstern unter einem kleinen Dach 12 Apostel, jeder von ihnen hat sein Attribut. Im linken Fenster aus der Sicht des draußen stehenden Zuschauers erscheint als erster St. Petrus mit einem Schlüssel, St. Matthäus mit einem Beil, St. Johann mit einem Kelch, St. Andreas mit einem Kreuz in X-Form, St. Philipp mit einem Kreuz, St. Jakobus mit einer Walke, und im rechten Fenster St. Paulus mit einem Buch, St. Thomas mit einem Speer, St. Simon mit einer Säge, St. Thaddäus mit einer Mappe, St. Bartholomäus mit einem Leder, St. Barnabas mit einem Wickel.
Bei einem Brand im Mai 1945 gingen alle von Eduard Veselý erzeugten Figuren der Aposteluhr kaputt. Die Originalfigürchen aus der frühen Barockzeit sind im Museum der Hauptstadt Prag teilweise erhalten. Sie wurden durch Holzskulpturen der Apostel ersetzt, die im Jahre 1948 der Schnitzer Vojtěch Sucharda schuf. Mit der Bewegung der Apostel werden zugleich auch die seitlichen Figürchen der Aposteluhr belebt. Der Knochenmann zieht einen Strick runter und durch das Geläut leitet er den Apostelmarsch in zwei Fenstern ein. Er winkt auf den Türken – die Volllustallegorie, der kopfschüttelnd ablehnt, Geizhals – die Habgierallegorie – schüttelt den Kopf mit einem Geldbeutel in der Hand und droht mit einem Stock, und der daneben angebrachte Selbstgefällige – Allegorie der Selbstgefälligkeit – schaut sich im Spiegel an. Nachdem die Fenster zugingen, kräht ein flügelschlagender Hahn zum Abschluss die neue Zeit herbei und die Turmuhr schlägt die Stunde.
Auf der Ebene der Kalenderplatte sind unbewegliche Holzskulpturen, die folgende Namen haben – Philosoph – Allegorie der Philosophie – mit einem Kiel, Astronom – Allegorie der Astronomie – mit einem Fernglas, Chronikschreiber – Allegorie der Rätorik – mit einem Buch und Erzengel Michael mit einem feurigen Schwert.
Die Aposteluhr ist in den Kalender mit dem Tierkreis und in die Uhr geteilt. Die Kalenderplatte mit Allegorien wurde 1865 vom Josef Mánes geschaffen. Ihr Original ist im Museum der Hauptstadt Prag untergebracht und am Rathaus ist eine Kopie von Bohumil Číla aus dem Jahr 1946 angebracht. Außer mehreren Uhrzeiten zeigt die Uhr auch astronomische Daten. Die Bewegung der Figürchen entsteht ähnlich wie bei der Kuckucksuhr. Das Uhrwerk ist an der Rathauswand im kleinen Türmchen befestigt, zu dem es zwei Schlüssel gibt: den einen hat der Aposteluhrmeister, der andere ist im Magistrat aufbewahrt. Im Aggregat erhielte sich eine große Zahl von funktionsfähigen Originalkomponenten. Es ist ein einzigartiges technisches Unikumdenkmal. Bis Ende des Weltkriegs wurde die Aposteluhr mittels einer Klinke aufgezogen, dann wurde sie an einen Elektromotor angeschlossen. Auf demselben Prinzip arbeitet noch der Londoner Big Ben.
Die Aposteluhr zeigt vier Zeitarten: Die mitteleuropäische (altdeutsche) Zeit – diese wird vom Sonnenuhrzeiger gezeigt, sie ist mit den römischen Zahlen am Sphärenumkreis gekennzeichnet. Diese Uhrzeit schlägt die Uhr erst seit dem Umbau im Jahre 1948. Zuvor richtete sie sich nach der altböhmischen Zeit, wo mit dem Sonnenuntergang ein neuer Tag begann (goldene gotische Zahlen am gesondert gesteuerten Ring außerhalb der Sphäre). Die babylonische Zeit (ungleich) – im Sommer sind die Stunden länger als im Winter, weil diese Zeit vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang dauert. Die Prager Aposteluhr ist die einzige Uhr der Welt, die diese Zeit messen kann. Die Sternzeit wird auf den römischen Zahlen gezeigt. Im Unterteil der Fassade ist das Kalenderzifferblatt angebracht. Es zeigt den Tag und dessen Stellung in der Woche, dem Monat und dem Jahr.

Das Altstädter Rathaus ist ein Volkskulturdenkmal. 

thematische und private Besichtigungen

Für Einzelbesucher und Gruppen bieten wir thematische Besichtigungen und Sonderveranstaltungen an — regelmäßige Kuratoriumsbesichtigungen, Besichtigungen für Schulklassen oder Besichtigungen zu historischen Jubiläen mit Programm. Sie können aus dem ständigen Angebot (siehe unten) oder dem aktuellen Programm in unserem E-Shop wählen.

Bestellung einer privaten Führung für eine Personengruppe

  • Führung durch die historischen Innenräume (Kapelle, Säle und unterirdische Räume) und Besichtigung des Turms
  • Führungen sind auch in Fremdsprachen möglich (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch und Russisch)
  • übliche Dauer 90 Minuten
  • Eintrittspreis laut Preisliste + Dolmetschen des Führers 3 000 CZK
  • zugelassen ist eine Gruppe von bis zu 35 Personen
  • Reservierung per Telefon +420 775 400 052 oder E-Mail staromestskaradnice@prague.eu
  • Sie können folgende Termine wählen:
    Montag: 11:30, 12:30, 13:30, 15:30 und 16:30
    Dienstag – Sonntag: 09:30, 10:30, 11:30, 12:30, 13:30, 15:30 und 16:30

Angebot von Besichtigungen für Schulen

Auf den Spuren der Apostel im Altstädter Rathaus

  • Besichtigung für die jüngsten Schüler (6-12 Jahre)
  • Besichtigung aller Räume des Rathauses (Innenräume und Turm) mit kindergerechten Ausführungen eines Lektors und Arbeit mit Arbeitsblättern
  • Ausführungen auch in Englisch möglich
  • übliche Dauer 90 Minuten
  • Eintrittspreis 70 CZK pro Person + Arbeitsblatt 20 CZK pro Person + Ausführungen des Lektors 1 000 CZK
  • zugelassen ist eine Gruppe von bis zu 35 Personen
  • Reservierung unter der Telefonnummer 775 400 052 oder per E-Mail staromestskaradnice@prague.eu
  • Buchungen sind täglich und auch an Wochenenden möglich

Klassische Besichtigung des Altstädter Rathauses

  • Besichtigung für Schüler von Grund-, Mittel- und Hochschulen
  • Führung durch die historischen Innenräume (Kapelle, Säle und unterirdische Räume) und Besichtigung des Turms
  • Führung auch in Fremdsprachen möglich (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch und Russisch)
  • übliche Dauer 90 Minuten
  • Eintrittspreis 70 CZK pro Person + Erläuterungen des Führers 1 000 CZK
  • zugelassen ist eine Gruppe von bis zu 35 Personen
  • Reservierungen per Telefon 775 400 052 oder per E-Mail staromestskaradnice@prague.eu
  • Sie können folgende Termine wählen:
    Montag: 11:30, 12:30, 13:30, 15:30 und 16:30
    Dienstag-Sonntag: 09:30, 10:30, 11:30, 12:30, 13:30, 15:30 und 16:30

Sonstige Dienstleistungen

Im Erdgeschoss des Gebäudes befinden sich das Touristeninformationszentrum, der Fremdenführerdienst Guides & Tours und der Souvenirladen mit originellen Erinnerungsstücken und Geschenken.

exklusive Erlebnisse

Möchten Sie eine private Besichtigung des Turms mit einem Glas Champagner, eine Besichtigung außerhalb der Öffnungszeiten oder einen Blick auf Orte werfen, die nicht Teil der regulären Besichtigung sind? Wir bieten Ihnen exklusive Erlebnisse in ausgewählten Hotels an. Fragen Sie Ihren Concierge, was wir alles für Sie tun können.

Dieses Angebot gilt für Gäste der folgenden Hotels:
*****Andaz › Augustine › Aria › Corinthia › CPI Hotels › Falkensteiner Hotel Maria › Four Seasons › Golden Well › Mandarin Oriental › The Emblem › The Mozart › Vienna House Diplomat

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